Regiekommentar
»„Schwester Weiß“ ist für mich ein sehr persönlicher Film. Die Glaubensfrage und das Thema Amnesie waren für mich Auslöser und Antrieb der Geschichte, beides kenne ich aus meinem eigenen Leben und engstem Familienkreis. Letztendlich ist es aber der Schwesternkonflikt zwischen Martha und Helene, der „Schwester Weiß“ universell macht und den Film zu dem, was er ist: Wie weit kann ich meinen Nächsten tolerieren, auch wenn ich nicht mit seinem Weg einverstanden bin? Die Mischung aus Tragik und Humor ist mir besonders wichtig. Es ist eine wirklich harte, existenzielle Geschichte, doch es entsteht auch viel Komisches – gerade durch die Absurdität einer Amnesiekranken im Kloster.
Die Darstellerinnen ergänzen sich wahnsinnig gut als gegensätzliches Schwesternpaar. Auf der einen Seite Lisa Martinek, eine unglaublich kreative Schauspielerin mit einem sicheren Gespür für das Menschliche in jedem Moment und auf der anderen Seite Željka Preksavec, die mit einer beeindruckenden Präzision, bedacht und einfühlsam, ihrer oft so strengen Rolle Martha eine tiefe innere Wärme verleiht. Für mich als Regisseur ist das ein echtes Geschenk.«
Dennis Todorović